Siem Reap ist als Stadt mit rund 200.000 Einwohnern der Ausgangspunkt für Besuche in und um Angkor. Seinen Namen hat Siem Reap von einem an diesem Ort gegen Siam gewonnen Krieg; übersetzt bedeutet es „Niederlage der Siamesen“.

In Siem Reap merkt man von der schrecklichen kambodschanischen Vergangenheit in aller Regel nicht mehr viel. Es wurde und wird augenscheinlich sehr viel Wert darauf gelegt, den Besuchern von Angkor und Umgebung ein sauberes und relativ modernes Kambodscha zu zeigen (was in anderen Landesteilen bei weitem noch nicht so ist).

Dennoch hat man in Kambodscha und somit auch in Siem Reap immer noch mit der Bewältigung der Vergangenheit zu tun. Aus diesem Grund gründeten neun ehemalige Flüchtlinge, die sich im Flüchtlingslager das Malen beigebracht hatten, nach dem Fall der Roten Khmer das Projekt Phare Ponleu Selpak (PPSA). PPSA ist eine Kunst- und Artistenschule in Battambang, die auch kostenlosen „normalen“ Schulunterricht anbietet.
Weiterführend wurde von PPSA dann Phare Performing Social Enterprise (PPSE) gegründet. PPSE hat die Aufgaben, den durch die Roten Khmer komplett vernichteten Kunstsektor in Kambodscha wieder zu beleben, PPSA finanziell zu unterstützen und den ausgebildeten Künstlern und Artisten Kambodschas einen fair bezahlten Job zu geben.
Letztere finden Arbeit zum Beispiel in

Phare, The Cambodian Circus

Phare wurde im Februar 2013 eröffnet und führt täglich sein Programm in Siem Reap auf, wobei der Begriff Zirkus für Phare schon fast ein Understatement ist.
Wir erlebten bei unserem Besuch von Phare eine Mischung aus Zirkus (Artistik), Modern Dance, Kunst (Malerei), Live-Musik und Theater.
Aufgeführt wurde das Stück Sokha: Sokha ist eine junge Frau, deren Tage von Erinnerungen an den Krieg und Nächte von Albträumen beherrscht werden.
Entfliehen kann sie diesem Ganzen nur durch die Kunst, in der sie ihre eigenen Stärken findet und damit sich und auch ihre Umwelt heilt.

Die eineinhalb Stunden in Phare, The Cambodian Circus, waren tief beeindruckend und hoch professionell aufgeführt.
Ein „1000%iges Must Visit“ bei einem Aufenthalt in Siem Reap, wenn auch nicht unbedingt tauglich für kleine Kinder; deshalb meines Erachtens unbedingt vorher nachfragen, welches Stück mit welchem Inhalt aufgeführt wird.

Nach einem gelungenen Abend in Phare kann man noch auf den

Nachtmarkt in Siem Reap

Er unterscheidet sich nicht grundsätzlich von anderen Nachtmärkten. Es gibt Klamotten, CDs, Getränke und alles Mögliche, was man braucht und nicht braucht.
Vor allem gibt es da jedoch die ein oder andere kulinarische Spezialität, die es nicht überall auf der Welt gibt. Wie wäre es zum Beispiel mit gebratener Schlange, gerösteter Vogelspinne oder auch delikat zubereiteter Kakerlake? Wem das zu exotisch ist, der kann ja mit Skorpion-Spieß oder auch ganz rudimentär mit knusprigen Mehlwürmern anfangen…
Für jeden Geschmack ist hier etwas dabei… 😉

Am zweiten Abend in Siem Reap haben wir uns dann noch den Besuch eines Apsara Tanzes gegönnt – schließlich sind die Tempeltänzerinnen auch auf jedem Relief in jedem Tempel verewigt. Das war uns dann aber doch eine Nummer zu touristisch, also sind wir lieber wieder auf den Nachtmarkt – zum fröhlichen Kakerlaken essen…

Fotos


Einen Ausflug wert von Siem Rep aus ist noch der Tonle Sap, der größte See Südostasiens…

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