Safari in Kenia
19 Jahre nachdem ich das erste und bislang einzige Mal in Kenia war, war es im November 2018 endlich wieder so weit.
Zwei Wochen Tauchen am Diani Beach (südlich von Mombasa) und eine Woche Safari standen auf dem Programm.
Die Safari führte uns über Tsavo West in die Masai Mara, zum Lake Naivasha, nach Amboseli und zum Schluss in den Tsavo Ost Nationalpark.
Um uns vom Tauchen auf “Kenia Überwasser” einzustimmen, haben wir zunächst aber erstmal einen Ausflug nach
Mombasa
gemacht.
Mombasa ist (nach Nairobi) Kenias zweitgrößte Stadt und wahrscheinlich für die meisten Reisenden das Tor zu Kenia.
Symbolisiert wird das “Tor zu Kenia” durch die 4 Stoßzähne, die die Moi Avenue überspannen.
Unmittelbar neben den Stoßzähnen findet man den Uhuru Park – ein hübscher, kleiner Park der von mehreren tausend Fledermäusen bevölkert wird.
Tagsüber hängen sie in den Bäumen und schlafen, ehe es am Abend auf Beutezug durch Mombasa geht.
Ansonsten ist Mombasa nicht unbedingt reich an Sehenswürdigkeiten und auch nicht unbedingt eine sehr schöne Stadt.
Um das Fort Jesus gibt es ein paar hübsche gelbliche Gassen und einige nette Märkte für Fisch, Fleisch, Gemüse und alles Mögliche. Man darf sich jedoch nicht wundern, wenn man beim “Bummeln” mitten in der Stadt auf einmal neben einem Müllberg steht, der gerade mittels eines Radladers beseitigt wird.
Das Highlight unseres Kenia Aufenthalts war aber die oben erwähnte
Safari
Eine Woche lang ging es in verschiedene Nationalparks und Schutzgebiete in Kenia.
Die Fahrten waren zwar jeweils sehr lang und unbequem, da der Minibus unwahrscheinlich eng und die Straßen teils in desolatem Zustand waren. Dennoch, der Besuch eines jeden einzelnen Parks war die Strapazen wert.
Der Start der Safari war im
Tsavo West Nationalpark
Wir erlebten den Tsavo West Nationalpark als recht hügeligen und teils sehr dicht bewachsenen Park, der insgesamt eine tolle Landschaft bot. Unmittelbar nach der Einfahrt in den Tsavo West Nationalpark konnten wir viele schöne und bunte Vögel sehen (Nashornvogel, Eisvogel, Blauracke, Dreifarbenglanzstar) und wurden durch einen jungen Leoparden überrascht, der plötzlich am Wegesrand stand. Er gab uns einige wenige Sekunden Zeit für ein Foto – schaute uns dabei tief in die Augen – ehe er unmittelbar wieder im Dickicht verschwand.
Und die ersten roten Tsavo Elefanten gaben uns die Ehre, genauso wie eine Herde der herrlichen Oryx Antilopen.
Nashörner gibt es in freier Wildbahn übrigens weder im Tsavo West noch im Tsavo Ost Nationalpark. Die letzten wenigen verbliebenen Exemplare werden aktuell in einem eigens geschaffenen Schutzgebiet gehalten und bewacht.
Die Safari hätte mit einem perfekten Tag begonnen, wenn unser Fahrer nicht den Minibus im Schlamm festgefahren hätte. Zwei Stunden Zeit und gefühlt genauso viele Liter Schweiß hat es uns gekostet, wieder “zurück in die Spur” zu kommen. Ein Teil von uns hat gearbeitet, der andere Teil hat Ausschau nach wilden Tieren gehalten, die uns eventuell auf die Pelle rücken könnten. Aber auch das ist rückblickend ein schönes Erlebnis, das bei einer Safari dazu gehören kann und welches man sicher nie mehr vergisst.
Weiter ging es über Nairobi in die
Masai Mara
Nachdem wir einen Leoparden und einige Elefanten schon im Tsavo West Nationalpark gesehen haben, fehlte uns für die “BIG 5” noch Löwe, Büffel und Nashorn.
Diese und noch viel, viel mehr fanden wir in der Masai Mara.
Endlose Steppe mit unglaublichem Tierbestand gab es dort, obwohl die “große Migration” für dieses Jahr schon vorbei war. Wir sahen neben Löwen (auch eine Löwen Mama mit drei Babys), Büffeln und drei Nashörnern (von 37 verbliebenen Nashörnern in der Masai Mara), Unmengen an Gnus und Zebras, immer wieder Giraffen, Hyänen, Mungos und endlos viele Antilopen und Gazellen.
Eine einzigartige Show lieferte einer von zwei Geparden ab, die wir ebenfalls sahen. Er kletterte einen Baumstamm hoch und posierte kurz, um dann wieder auf den Boden runter zu kommen. Als nächstes lief er, nein – er stolzierte, zu einem Hügel (seinem Aussichtspunkt), stand dort um das Umfeld zu mustern, ehe er sich stolz hinsetzte. Nach wenigen Minuten legte er sich ins Gras, ohne uns jemals aus den Augen zu lassen. Man hatte bei diesem schönen Tier den Eindruck, er hätte das “Posing” extra gelernt.
Und, um noch etwas drauf zu setzen, hatten wir ein ähnliches Erlebnis mit einem männlichen Löwen, der aller Welt zeigen wollte, dass er der König der Tiere ist.
In der Masai Mara gab es keinen Punkt an dem wir waren, von dem aus man keine Tiere gesehen hat.
Ein perfekter Platz für eine Safari und Tierbeobachtung…
Ganz anders zeigt sich der
Lake Naivasha
der ein wahres Vogelparadies ist.
Eine circa 1,5-stündige Bootsfahrt auf dem Lake Naivasha kostete 30 Dollar pro Person. Dafür konnte man eine Vielzahl an gefiederten Tieren erleben: Pelikane, Gelbschnabel Störche, Löffler, Eisvögel, Fischadler, Reiher…
Immer wieder gibt es während der Fahrt auch Flusspferd Kolonien zu sehen.
Einheimischen Säugetieren kann man auf Crescent Island zu Fuß recht nahekommen. Dort gibt es Giraffen, Zebras, Gazellen und Antilopen, zwischen denen man spazieren gehen kann.
Ein Traum war ebenfalls unsere Unterkunft am Lake Naivasha, die Sopa Lodge.
Wilde Tiere, wie auf Crescent Island aber ebenfalls keine Raubtiere, waren ständig in der riesigen Anlage unterwegs: Giraffen, Zebras, Wasserbock, Gazellen. Nachts kamen zudem die Flusspferde zum Grasen aus dem Wasser.
In den riesigen Bungalows fühlte man sich in die Kolonialzeit zurück versetzt und das Essen war einfach lecker.
Sollte es Euch zum Lake Naivasha verschlagen, dürft Ihr Euch eine Nacht in der Sopa Lodge nicht entgehen lassen.
Die absolute “Elefanten-Dröhnung” gaben wir uns als nächstes im
Amboseli Nationalpark
Gefühlt haben wir von den 4000 dort lebenden Elefanten alle gesehen.
Elefanten wohin man schaut, über hundert Tiere auf einmal im Blickfeld.
Im Vergleich zu den Elefanten in Tsavo, wo sie als relativ aggressiv gelten, sind sie in Amboseli schon fast zutraulich.
Als Überraschung gab es zusätzlich ein riesengroßes rosa Meer an Flamingos im Lake Amboseli.
Dass es eine Kolonie an Flamingos am Lake Nakuru gibt, war uns bekannt – dass es aber auch eine riesige, angeblich permanent dort lebende Kolonie in Amboseli gibt, war umso toller.
Und, um das alles noch zu toppen, zeigte sich auch noch der Kilimanjaro.
Am Abend noch teils bewölkt und mit einer Herde Elefanten im Vordergrund, war er am nächsten Morgen völlig wolkenfrei und “eingerahmt” von Giraffen.
“Amboseli at its best”
Unsere letzte Etappe während dieses Kenia Aufenthalts führte uns in den
Tsavo Ost Nationalpark
Was bot Tsavo Ost für uns?
Relativ wenig Tierwelt in schier endloser Landschaft (knapp 12.000 qkm), von der nur ein Drittel für Besucher zugänglich ist. Aber wir konnten erneut viele, der 8000 dort lebenden roten Elefanten sehen, darunter Herden mit über 20 Tieren.
Und die “menschenfressenden” Löwen waren auch da. Unweigerlich musste man beim Finden der Löwen immer wieder an die wahre Begebenheit und den Film “Der Geist und die Dunkelheit” mit Michael Douglas denken. Im November 2018 waren die Löwen aber friedlich…
Alles in Allem war unsere Safari in Kenia nicht unanstrengend und hat wirklich mehr als einmal der Hintern wegen der schlechten Straßen geglüht. Aber – wie oben schon gesagt – jeder einzelne der Parks war es Wert besucht zu werden und die Sicht auf den Kilimanjaro – eingerahmt von Elefanten und Giraffen – war das Tüpfelchen auf dem I.
Ich kann nur hoffen, dass es uns einmal wieder nach Ostafrika verschlägt.
Und wenn nicht Kenia, dann vielleicht Tansania oder Uganda?
Hier ein paar Bilder zur Safari.
Zum Vergrößern einfach anklicken und Diashow starten.
Hier könnt Ihr einige Bilder zu Kenia’s Unterwasserwelt sehen.
Und hier noch einen kleinen Bereich zu Mombasa und Diani Beach.