Kaeng Krachan Nationalpark
Der Kaeng Krachan Nationalpark ist Thailands größter Nationalpark und liegt in der Provinz Phetchaburi (südwestlich von Bangkok), im Westen an Myanmar grenzend.
Von Bangkok aus fährt man mit dem Auto – je nach Verkehrslage – zirka 2,5 bis 3 Stunden nach Kaeng Krachan.
Im Vergleich zu anderen Nationalparks in Thailand, wie z.B. Kui Buri oder Khao Yai, ist die Wahrscheinlichkeit im Kaeng Krachan Nationalpark der größeren Tierwelt zu begegnen, relativ gering.
Es wird zwar davon erzählt, dass abends der Sun Bear (Malaienbär) immer mal wieder an der Küche am Campingplatz vorbeischaut und kürzlich gab es angeblich auch eine Tiger-Sichtung; der dichte Dschungel und nicht vorhandene größere, freie, einsehbare Flächen erschweren in jedem Fall das Wildlife Watching im Park, was größere Säugetiere (wie zum Beispiel Elefanten) angeht.
Für Besucher mit viel Geduld und geschultem Auge bietet der Kaeng Krachan Nationalpark – und auch die Gegend um den Park – allerdings einiges, was die Vogelwelt (und Schmetterlingswelt) betrifft.
Vom winzig kleinen Broadbill bis zum Hornbill ist je nach Jahreszeit, Wetter, Glück und Qualität des Guides alles möglich.
Unsere Unterkunft
Unsere Unterkunft, die nur wenige Fahrminuten vom Eingang des Kaeng Krachan Nationalpark entfernt liegt, war die Baan Maka Nature Lodge.
Das Baan Maka ist selbst schon ein eigener kleiner Park mit See, Teichen, Wald und einer eigenen Vogelwelt.
Regelmäßig taucht das Pitta auf, immer mal wieder schauen Hornbills vorbei.
Mit etwas Glück kann man auch die ein oder andere Schlange und Frösche im Resort finden. Die Eigentümerin Khun Games erzählte uns, dass sie und ihr Team in 9 Monaten gemeinsamer Arbeit bislang 28 verschiedene Schlangenarten in der Anlage fand.
Khun Games ist nicht nur Eigentümerin und Managerin des Resorts, sondern auch ein begnadeter “Guide” für einen Besuch im Kaeng Krachan Nationalpark. Khun Games kennt scheinbar jeden Vogel, jedes Reptil und jedes Insekt beim Vornamen.
Insofern es deren Zeit zulässt, bieten Khun Games oder ihr Freund Ian auch immer wieder Nachtspaziergänge an. Das hehre Ziel ist der “Slow Loris“, eine ziemlich spaßige Affenart. Mit diesem netten, kleinen Kerl hatten wir leider kein Glück, aber immerhin hatten wir 3 Schlangen und viele Kröten und Frösche gefunden.
Im Kaeng Krachan Nationalpark
Vom Baan Maka kommend, hat die Straße bis zum ersten Campingplatz, dem Ban Krang Camp, eine recht gute Qualität. Weiterführend, den Berg hoch zum Phanoen Thung Camp, wird die Straße nicht nur immer steiler (teils gefühlte 45 Grad), sondern auch immer schlechter.
Man muss den Weg hoch zum Camp gut planen, da immer nur Einbahnstraßenverkehr erlaubt ist: zweimal am Tag sind Zeitfenster frei um hochzufahren, zweimal am Tag darf man auch wieder runter. Verpasst man diese Fenster, ist eine Nacht im Park womöglich garantiert…
Links und rechts der Straße gibt es Wasserlöcher und Tümpel. Wir konnten während unseres zweitägigen Aufenthalts im Park jedoch auch an den Wasserlöchern keine größeren Tiere entdecken.
Speziell an den “streams”, sprich an den Stellen, wo die Straße den Fluss im Park mehrfach kreuzt, hat man immer wieder recht gute Chancen auf Vögel und Schmetterlinge.
Khun Games kennt jedes Nest im Park und konnte mir deshalb recht viele Vögel zeigen, die ich alleine – ohne Guide – niemals wahrgenommen hätte. Und sie fand die tollen kleinen Laternenkäfer (lantern bugs)
Es ist ein herrliches Vergnügen, diesen kleinen Käfern zuzuschauen, wenn sie einfach am Baumstamm sitzen und ihr Käfer-Dasein genießen, dann aber, im “Gleichschritt Marsch”, mehr quer als längs ihren Baumstamm entlang marschieren.
Die Broadbills waren toll, eigentlich megatoll, aber die Laternenkäfer waren mein persönliches Kaeng Krachan Highlight.
Um den Kaeng Krachan Nationalpark
Wem es zu anstrengend ist, im Park auf Pirsch zu gehen, der kann sich auch um den Park an “Wasserlöchern” einmieten, die von Privatpersonen betrieben werden.
Vögel und sonstiges Getier wird dort angefüttert. Ich konnte an einem Wasserloch neben Fasanen und vielen Eichhörnchen auch das “mouse deer”, eine winzig kleines Reh, sehen.
Auch hier gibt es Gerüchte, dass bei größeren Wasserlöchern ab und zu auch ein Sun Bear vorbei kommen würde.
Wenn ihr Lust habt auf ein paar richtig ruhige Tage inmitten perfekter Natur und weit weg von der nächsten Großstadt und weit weg von der Erwartung Elefanten oder Ähnliches sehen zu wollen, dann seit ihr im Kaeng Krachan Nationalpark gut aufgehoben.
Nicht weit entfernt ist dann auch der Kui Buri Nationalpark => hier gibt es die realistische Chance für die Sichtung von Elefanten und Gaurs…