Meine Geheimtipps in und um Bangkok…
So manches Wochenende konnte ich jetzt bereits in und um Bangkok verbringen und viele Sehenswürdigkeiten hatte ich während dessen “abgeklappert”. Also war es nun an der Zeit mal etwas anderes zu suchen und zu probieren.
Ein Kollege brachte mich dann auf die Idee zum
Teochew Chinese Cemetery
zu fahren. Diese Empfehlung bewahrheitete sich als echter Geheimtipp…
Den Teochew Chinese Cemetery im Stadtteil Sathon findet man scheinbar nur schwer. Mein Taxifahrer wusste zumindest nicht wo er hin muss, aber zum Glück gibt es ja Google Maps. Offensichtlich gibt es noch nicht mal einen Wikipedia-Eintrag zu diesem chinesischen Friedhof. Ich konnte zumindest bislang keinen finden.
Was hat mich auf diesem Friedhof erwartet? Schweigende und andächtige Menschen, gepflegte Gräber?
Weit gefehlt: Der Teochew Chinese Cemetery lebt.
Rund um die zugegebener Maßen ungepflegten, Gräber wird all das gemacht, was man auf einem Friedhof definitiv nicht erwartet und nach unseren deutschen Maßstäben auch nicht macht.
Die Leute (ich nehme an, es waren vorwiegend wirklich Chinesen) gehen spazieren, essen, joggen und spielen Fussball.
Und die Krönung von allem: auf dem Friedhofsgelände ist ein Fitness-Studio.
Etwas verwundert wurde ich als einziges westliches Gesicht schon angeschaut; auf Grund meines Aussehens ergab sich aber immerhin der ein oder andere freundliche Plausch, was auf einem Friedhof wohl sonst auch nicht der Standard sein sollte.
Wenn Ihr etwas Zeit in Bangkok überhabt, kann ich Euch einen Besuch des Teochew Chinese Cemetery auf jeden Fall ans Herz legen.
Viel ruhiger geht es dann schon wieder im
M.R. Kukrit’s House
zu.
Das Jim Thompson Haus ist in jedem Reiseführer beschrieben.
Das Haus des Herrn Kukrit findet man, so glaube ich, darin nicht ganz so leicht.
M.R. Kukrit war im frühen 20ten Jahrhundert Premierminister in Thailand und hatte sich im Herzen Bangkoks (Prapinit, South Thungmahamek, Sathorn, Soi Sathon 19, Yan Nawa, Sathon, Bangkok 10120, Thailand) eine eigene kleine, grüne Oase geschaffen.
Fünf hübsch arrangierte und entsprechend alte Holzhäuser stehen in Herrn Kukrit’s ehemaligem Anwesen – heute eingerahmt von den Hochhäusern Bangkoks.
Ferner findet man einen hübschen kleinen Garten im Khmer Stil und eine Grünanlage mit riesigem Teich voller Seerosen.
Der Kontrast von alt und neu macht einen Besuch dieses Anwesens zu einem weiteren meiner Geheimtipps für Bangkok…
Nördlich von Bangkok, in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Don Muaeng an der Strecke Richtung Ayutthaya, findet man den
Wat Phra Dhammakaya
Dieser buddhistische Tempel ist der größte Tempel der Stadt und einer der größten der Welt. Künftig sollen bis zu 1,5 Millionen Gläubige Platz im Tempel finden können.
Wenn auch scheinbar wenig besucht, werden Führungen durch das Tempelgelände angeboten. Um an der Führung teilnehmen zu können, muss man sich helle Kleidung anziehen, die man sich vor Ort leihen kann. Ich wurde nach dem Umziehen das Gefühl nicht los, gleich Mitglied einer Sekte zu sein.
Insgesamt ist die Führung recht professionell: man wird mit einem Golf Cart durch das Gelände gefahren, erhält eine einführende Information durch Videos, kann freiwillig an einer kurzen Meditation teilnehmen und bekommt ausführlich alles erklärt.
Die Führung endet am beeindruckenden und modernen, Ufo-ähnlichem Haupttempel, dessen goldenes Dach aus 30.000 kleinen Buddha-Statuen besteht. Wiederum auf freiwilliger Basis kann man dort eine Lotus-Blüte opfern, um sich den ein oder anderen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen.
Für Naturliebhaber ist der
Suan Rot Fai
einer der Geheimtipps in Bangkok.
Viele Vögel finden sich als Migranten, aber auch als ständige Bewohner, in diesem Park inmitten von Bangkok ein.
Wenn man an frühen Morgen dort unterwegs ist, gibt es Sachen zu entdecken, die man in dieser Millionenstadt nicht vermuten würde. Neben den Vögeln sind auch Eichhörnchen allgegenwärtig.
Whale Watching
Ja, wirklich – der beste meiner Geheimtipps, wenn man die Natur liebt…
Man kann nur 1 Autostunde von Bangkok entfernt aufs Boot und – mit etwas Glück – im Norden des Golfs von Thailand Wale – genauer gesagt Bryce Wale – beobachten. Am besten eignen sich hierzu angeblich die Monate Oktober und November.
Ich habe es gemacht und bin bei WildEncounterThailand aufs Boot. Und tatsächlich hatte ich Glück und habe auf der ganztägigen Tour tatsächlich mehrere Wale sehen können.
Das Bootsteam war dabei recht professionell und den Walen gegenüber sehr rücksichtsvoll.
Eine Tour, die ich uneingeschränkt empfehlen kann…
Koh Sichang oder Koh Si Chang oder, oder, oder…
… auch für die Schreibweise von Koh Sichang gibt es in der thailändischen Sprache anscheinend unendlich viele Möglichkeiten…
Wie es denn auch richtig geschrieben wird (wahrscheinlich weiß das niemand), Koh Sichang ist eine hübsche, kleine, friedliche Insel, auf der die thailändische Welt – trotz der unmittelbaren Nähe zu Bangkok und Patthaya – noch so richtig in Ordnung ist.
Wo ist Koh Sichang?
Koh Sichang liegt westlich von Laem Chabang im Golf von Thailand und ist circa 45 Minuten Bootsfahrt von Si Racha (Sriracha / Provinz Chonburi) entfernt.
Si Racha wiederum liegt circa 30 km nördlich von Patthaya oder auch 1,5 Autostunden südwestlich von Bangkok.
Kleine und bunte Fischerboote fahren regelmäßig, für kleines Geld, zwischen Si Racha und Koh Sichang hin und her.
Auf der Insel angekommen, warten schon am Hafen die Tuktuks, um die Ankömmlinge zu den (wenigen) Hotels zu bringen oder um eine Inselrundfahrt zu starten.
Was gibt es auf Koh Sichang zu sehen?
Zugegeben: Die Insel bietet wenige Highlights, aber ein paar interessante Plätze gibt es schon.
Der Chao Por Khao Yai Shrine
Der Chao Por Khao Yai Shrine ist ein, im chinesischen Stil, gebauter Tempel, zu dem man entweder hoch laufen kann oder aber auch die steile cable car nehmen kann, die zum Tempel hinauf fährt.
Oben angekommen, erwartet einen ein relativ großer farbenfroher Tempel, der bei 2 Räumen sogar als Höhlentempel endet.
Unzählige farbige Wunschzettel waren in den beiden Höhlen aufgehängt.
Von der Terrasse vor dem Tempel erwartet einen eine herrliche Aussicht auf Koh Sichang, den Hafen und die Nachbarinsel.
Strände auf Koh Sichang
Es gibt mehrere schöne Strände auf der Insel, das klarste und grünste Wasser bot während meines Aufenthalts der Had Tham Phang Beach.
Generell bietet die Gegend um diesen Strand schöne Aussichten, so dass es sich lohnt, dort etwas spazieren zu gehen.
Wo kann man übernachten?
Wir hatten uns im Somewhere Hotel eingebucht.
Das “Somewhere” ist ein wirklich hübsches, kleines und sehr gepflegtes Hotel.
Es bietet ein Restaurant, in dem es auch ein leckeres Frühstück gibt, einen Swimmingpool und das Hotel ist nur 5 Tuktuk-Minuten vom Hafen entfernt.
Fussläufig erreicht man vom “Somewhere” in nur wenigen Minuten auch nette kleine Restaurants, in denen man sich hauptsächlich an richtig leckerem Fisch satt essen kann.
Koh Sichang ist sicherlich keine Insel, auf der man mehrere Tage oder Wochen Urlaub machen kann oder sollte. Für ein Wochenende, jenseits des Trubels in Bangkok, bietet die Insel jedoch eine tolle Abwechslung und ist ebenfalls einer meiner Geheimtipps, die ich getrost weitergeben kann.
Ich habe die 2 Tage dort richtig toll genossen.
Fährt man von Bangkok zur Fähre nach Koh Sichang oder zurück, lohnt sich der kurze Abstecher zum
Hoellentempel Wat Saen Suk
…der in der Provinz Chonburi, circa eineinhalb Autostunden südöstlich von Bangkok oder anders gesagt circa 65 km nördlich von Patthaya, zu finden ist.
Recht bildhaft vermitteln die Figuren in der Freianlage des Tempels, was einem Buddhisten geschehen kann, der sich den ein oder anderen Fehltritt erlaubt. Interpretationsspielraum wird einem hier nicht gelassen – es ist mehr als eindeutig, was an den einzelnen Stationen beim Rundgang gezeigt wird.
Der Anfang des Hoellentempel Wat Saen Suk
Am Anfang scheint noch alles normal, wenn man den Wat Saen Suk betritt.
Links und rechts des Weges reihen sich einige kleinere Gebäude or Tempel aneinander, die Mönche sitzen gemütlich da, es wird gebetet und noch wird der Eindruck eines “normalen” Tempels vermittelt.
Läuft man geradeaus weiter, trifft man auf den kleinen Rundweg, der das eigentliche Herz des Höllentempel Wat Saen Suk ist.
Der Rundweg im Hoellentempel
Mehrere Stationen werden beim Ablaufen des Rundwegs im Höllentempel gezeigt.
Zunächst passiert man überdimensional große Figuren, die überdimensional große Zungen haben.
Direkt daneben befindet sich ein überdimensional großer “Kochtopf” in welchem Frauen “oben ohne” scheinbar von Kannibalen bedroht und gar gekocht werden.
Weitere Stationen lassen darauf schließen, was einem Buddhisten passieren kann, der klaut, Ehebruch begeht, lügt oder sonstigen Unfug treibt. Die Hände eines Diebs werden abgeschlagen, eine nackte Frau wird durchbohrt und gefoltert und Zungen werden abgeschnitten.
Appetitlich geht es nicht gerade zu im Wat Saen Suk, aber vielleicht geht doch der ein oder andere geläuterte Buddhist aus einem Besuch des Tempels hervor.
Nach einem Besuch im Hoellentempel Wat Saen Suk gäbe es somit wahrscheinlich nur noch gute Buddhisten auf der Welt. Der Wat Saen Suk zählt also nicht nur zu den Geheimtipps für Touristen, sondern auch für Buddhisten.
Ebenfalls unweit der Fähre nach Koh Sichang, am nördlichen Rand von Patthaya und ebenfalls in einem Tagesausflug von Bangkok aus erreichbar ist das
Sanctuary of Truth
Seit 1981 wird an diesem hölzernen Tempel gebaut, wann er fertig wird steht noch nicht fest.
Im Tempel werden kostenlose Führungen angeboten, während derer die als Holzschnitzereien dargestellten Geschichten erklärt werden.
Witzig: Da der Tempel eine laufende Baustelle ist, muss man während eines Besuchs Helm tragen – Safety First!
Das Sanctuary of Truth ist für mich einer der richtigen Geheimtipps, wenn man Ausflüge in und um Bangkok plant.
Koh Sichang, der Höllentempel Wat Saen Suk und das Sanctuary of Truth liegen östlich am Golf von Thailand. Verlässt man Bangkok auf der westlichen Seite in Richtung Süden, findet man keinen Höllentempel, aber zwei wunderschöne Höhlentempel, die ebenfalls in einem Tagesausflug von der Hauptstadt aus erreichbar sind:
Höhlentempel in Phetchaburi und Prachuap Khiri Khan
Verlässt man Bangkok in südwestliche Richtung kann man zwei wunderschöne Höhlentempel finden: der eine befindet sich in der Tham Khao Luang Cave (circa 2 Autostunden von Bangkok entfernt) in der Provinz Phetchaburi, der andere in der Phraya Nakhon Höhle (gute 3 Autostunden von Bangkok) im Khao Sam Roi Yot Nationalpark in Prachuap Khiri Khan.
Der Höhlentempel in der Tham Kao Luang Cave in Phetchaburi
Die Tham Khao Luang Cave ist eine Tropfsteinhöhle mit 3 aufeinanderfolgenden Kammern, wobei zwei der Kammern durch riesige Einbrüche in der Decke mit Tageslicht geflutet werden.
Unterhalb der Höhle gibt es einen Parkplatz, von dem man aus entweder zur Höhle laufen kann oder man lässt sich gemütlich und stilecht mit dem Tuktuk fahren. Dann geht es, an penetranten und verfressenen Affen vorbei, ein paar Stufen hinunter zum Eingang in die erste Kammer und schon wird man von den Ausmaßen der Höhle überwältigt.
Eine überdimensional große Halle mit je einem riesigen liegenden und einem riesigen sitzenden goldenen Buddha, sowie mit unglaublich vielen kleineren Buddha Statuen, erwartet die seltenen touristischen Besucher. Das Tageslicht, das durch den Durchbruch in der Höhlendecke in die Kammer eindringt, verleiht eine mystische und andächtige Stimmung und Atmosphäre.
Schon zu diesem Zeitpunkt, beim Betreten der Höhle, war für mich klar, dass dies der bislang beeindruckendste Tempel in Thailand für mich war und ist.
Viele kleine und mittelgroße Buddhas sind ebenfalls in der zweiten Kammer zu finden – und auch diese zweite Kammer wird wieder mit Tageslicht geflutet.
Ein kurzer Weg führt noch zu einer dritten engeren Kammer, in der es einen Schrein mit weiteren Buddha Statuen gibt.
Die Tham Khao Luang Cave zähle ich für mich ebenfalls zu den Must Sees um Bangkok. Und da Touristen dort wirklich noch selten wind (oder zumindest damals waren) zählt sie für mich auch zu den besonderen Geheimtipps.
Der Tempel in der Phraya Nakhon Höhle
Mit dem Auto kommend, parkt man am Strand des Nationalparks Khao Sam Roi Yot. Dort steigt man in ein kleines Boot und wird von den Fischern nach 15 Minuten Fahrt zum nächsten Strand Laem Sala gebracht, von wo aus man zur Höhle hinauf steigen kann. Über 400 Höhenmeter geht es dann über unterschiedlich hohe und unterschiedlich breite Stufen, die noch dazu ganz schön schmierig sein können.
Letztendlich erreicht man dann nach einem Balance-Akt die Phraya-Nakhon-Höhlen; wiederum Höhlen, die nach oben offen sind und vor allem am späten Vormittag ein tolles Schauspiel liefern, wenn die Sonne in die Höhlen hinein scheint. Der Tempel in der zweiten Höhle ist weniger ein Tempel als mehr ein Pavillon, der extra für den Besuch diverser Könige erbaut wurde.
Der Aufstieg zu den Höhlen ist schweißtreibend, wenn man es dann aber hinter sich hat, hat es sich zumindest für mich gelohnt.
Welche Geheimtipps habt ihr noch für Ausflüge in und um die thailändische Hauptstadt?
Nachfolgend ein paar Bilder.
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Lust auf ein paar Spaziergänge durch Bangkok, die ebenfalls zu meinen Geheimtipps zählen?